Outdoor teaching in Norway

Wir, Adele, Magdalena und Valeria, haben uns für den Kurs „Outdoor Education and Experimental Learning“ in Südnorwegen (Horten) entschieden und waren allesamt begeistert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Dozenten selbst sind mit Begeisterung bei der Sache und man merkt, dass ihnen dieser Kurs am Herzen liegt. Dementsprechend motiviert wird unterrichtet und das Semester fühlt sich teilweise an, wie eine Aneinanderreihung von Exkursionen, welche aber immer auf theoretisches Hintergrundwissen aufbauen. Diese durchdachte und ambitionierte Gestaltung ist sicherlich eine große Stärke. Die Themenbereiche sind vielfältig und reichen von Vogelkunde, über Geologie, bis hin zu Wasser und zu denen wir pädagogische Möglichkeiten für unsere zukünftigen Unterricht präsentiert bekommen. Aber auch der Sport wird nicht vernachlässigt und Eislaufen, Langlaufen und Kajak fahren werden in das Studium integriert – passend zum norwegischen Outdoor-Leben („friluftsliv“ genannt). Man muss keine Vorerfahrung in den verschiedenen Themen und Sportarten mitbringen, jedoch sollte man motiviert sein, seine Comfort-Zone zu verlassen und sich sehr gerne in der Natur aufhalten. Ebenso werden manche Unterrichtseinheiten/Exkursionen mit Outdoor-Übernachtungen in Zelten verbunden.
In Norwegen hat das Thema „Outdoor Education“ einen viel stärkeren Stellenwert und wir waren alle begeistert davon. Man lernt außerordentlich viel über seine Umwelt, eben diese ganz anders wahrzunehmen, trifft inspirierende Menschen (wenn man dafür offen ist), sollte aber dazu bereit und ausgerüstet sein, die meiste Zeit draußen zu verbringen. Das Studium findet zu 80% draußen statt (und das bei jedem Wetter).

Der Campus befindet sich ca. eine halbe Stunde von Tonsberg entfernt und liegt im ländlichen Gebiet, wer also ein Semester „Citylife“ erleben will, ist hier wohl nicht wirklich gut aufgehoben. Während des Semesters gibt es zeitlich immer wieder die Möglichkeit im Land herumzureisen, was super genutzt werden kann und auch während des Kurses ist man viel in der Region unterwegs. Die vielen Exkursionen lassen die Gruppe internationaler Student*innen wirklich zusammenwachsen.
Dieses Semester ist mit all seinen lehrreichen Abenteuern absolut empfehlenswert, für alle, die sich für die Natur interessieren und mehr darüber wissen wollen. Es ist außerdem sehr inspirierend zu sehen, wie Schule (und Universität) anders gestaltet werden kann und welche Bereicherung dies ermöglicht.

 

 

Unterkunft:

SSN ist die Vermittlungsfirma der Studentenunterkünfte. Man sollte sich schnellstmöglich auf ihrer Homepage für ein Zimmer bewerben, dabei kann man seine Vorlieben mit erster und zweiter Wahl angeben, jedoch wird man von SSN dann je nach Verfügbarkeit zugeteilt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Unterkunft:

·         Zum einen gibt es die Möglichkeit direkt auf dem Campus zu wohnen, das heißt direkt neben der Uni. Entweder im Fagerlund oder in den Gebäuden Alfa-Sigma. Bei beiden Varianten kann man sich entschieden, ob man eine Küche teilen möchte oder ob man lieber eine für sich allein hat. Die WGs unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der Mitbewohner*innen (von 5 bis 20 Mitbewohner*innen), jedoch hat man auf die WG-Größe keinen Einfluss.

·         Zum andern gibt es die Unterkünfte „Klokkergarden“, diese Unterkünfte sind 3 Minuten mit dem Bus oder 20 Minuten zu Fuß von der Uni entfernt. Die meisten Gebäude wurden gerade frisch renoviert. Auch hier gibt es verschiedenen Varianten: gemeinsame Küche und Bad, nur gemeinsame Küche oder alles für sich allein.

·         Zudem gibt es noch Unterkünfte von SSN in Asgardstrand. Jedoch liegen diese recht weit von der Uni weg und ohne Fahrrad oder Bus ist man dann schon einmal eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs.

 

Wir empfehlen, ein Zimmer mit eignem Bad und gemeinsamer Küche. Ebenso kannst du bei SSN eine Bett-Packung kaufen, diese beinhaltet eine Decke und ein Kissen mit Bezügen sowie ein Fixleintuch und Dusch- und Handtuch. In den gemeinsamen Küchen gibt es meist einzelne Überbleibsel von Geschirr, setz dich am besten mit deinen Mitbewohner*innen direkt nach deiner Ankunft in Verbindung. Wenn nichts existiert, musst du es dir selbst anschaffen. Frag auch am besten gleich bei deinen Mitbewohner*innen nach, ob euer Herd ein Induktionsherd ist, denn so kannst du auch die passenden Töpfe und Pfannen besorgen.

 

 

Ausrüstung:

Der Outdoor-Education-Kurs beinhaltet sehr viele Exkursionen und somit sollte man auch eine gute Ausrüstung mit dabeihaben, denn von Eislaufen und Langlaufen bis zu Kajak fahren und im Zelt schlafen ist alles mit dabei. Dafür benötigst du:

·         Wanderschuhe (wenn möglich solche in die du Wollsocken anziehen kannst, wenn das nicht möglich ist, dann sind gute Winterschuhe mit guter Sohle super – denk aber dran, dass du vermutlich trotzdem Wanderschuhe brauchst, sobald es warm wird)

·         Dreijahreszeiten Schlafsack (Comfort 0 Grad oder sogar für Minusgrade)

·         Isomatte

·         Rucksäcke (60Liter+ und Tages)

·         Handschuhe (Fäustlinge – es gibt viele Wollfäustlinge in Norwegen zu kaufen, da jeder diese trägt)

·         Mütze (am besten auch aus Wolle)

·         Allrounder Outdoor-Hose

·         Regenhose

·         Hardshelljacke/Regenjacke

·         Wollsocken/Merinosocken

·         Thermo- oder besser Merinowollskiunterwäsche

 

Es gibt die Möglichkeit einzelne Sachen (Schlafsack, Matte) bei „BUA“ in Horten kostenlos auszuleihen. Jedoch braucht man eine norwegische Telefonnummer oder muss jemand kennen der dort bereits registriert ist.

 

 

Dieses Auslandsemester hat uns sehr geprägt und wir können viele Ideen und vor allem neue Erfahrungen mit nach Hause nehmen! Unser Blick hat sich geweitet und wir sehen neue Möglichkeiten die Natur in unseren eigenen Unterricht miteinfließen zu lassen.

 

 

 

Lass dich selbst von dieser besonderen Outdoor-Kultur, dem „friluftsliv“, überraschen und genieße eine wunderschöne und einmalige Zeit in Norwegen!

Adele, Magdalena und Valeria