Praktika an Faluns Schulen...


Montessoriskolan (Elisa)

Ich durfte an meinen Praktikumstagen die Montessorischule in Falun besuchen. Es ist eine öffentliche Schule, bei der Kinder von 6 – 14/15 Jahren unterrichtet werden.


Die Pädagogik von Maria Montessori wird in allen Stufen angewendet und es war sehr interessant für mich, Teil davon zu sein.

 

Die Stufen sind wie folgt zusammengesetzt:

 

  • Vorschulklasse, 1. & 2. Klasse
  • 3. & 4. Klasse
  • 5. & 6. Klasse
  • 6. & 7. Klasse

Hauptsächlich habe ich mich in den ersten beiden „Klassenzusammensetzungen“ aufgehalten (ich durfte je nach Belieben wechseln), weil diese den Altersklassen und dem Stoff unserer Volksschulen entsprechen.

 

 

 


Vom Brotbacken, über das Benutzen von iPads und Laptops, bis hin zu Teepausen ist den Kindern alles erlaubt. Natürlich dürfen die Lerneinheiten, bei welchen sie ihren eigenen Wochenplan abarbeiten, nicht fehlen.

 


The „Heart-Room“

Mein persönlicher Lieblingsraum an der Schule. Dieser Raum ist speziell für zwei autistische Kinder und für ein Kind mit Hörgerät, welches eine ruhige Umgebung braucht. Es ist sehr „heimelig“ eingerichtet und erinnert eher an ein Wohnzimmer.  Jedes Kind hat einen eigenen Schreibtisch, eine eigene Lehrperson und wird rund um die Uhr liebevoll betreut. In Stunden wie Zeichnen und Musik werden sie dann auch manchmal in die andere Klasse inkludiert und sind mit den anderen Kindern zusammen.


Främbyskolan (Nathalie)

 

 

Ich durfte mein Praktikum in der „Främbyskolan“ in Falun absolvieren. Dies ist eine Schule, in der Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren unterrichtet werden. Ich habe dort zwei vierte Klassen beobachtet, die von zwei Lehrpersonen geleitet werden. Eine Lehrperson ist für die Fächer Schwedisch und Geschichte und die andere für Mathematik und alle anderen naturwissenschaftlichen Fächer zuständig. Beide Lehrpersonen haben mich sehr herzlich aufgenommen und dafür gesorgt, dass ich mich während meiner Zeit in dieser Schule sehr wohl gefühlt habe.

 

Ich konnte miterleben, wie beide Lehrkräfte unterrichten und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Unterricht lehrergelenkt ist, was für schwedische Schulen eigentlich eher untypisch ist. Ich hätte mir in dieser Hinsicht etwas mehr Abwechslung gewünscht, da ich keinerlei Partner- oder Gruppenarbeiten beobachten konnte. Trotzdem muss ich sagen, dass die Lehrpersonen sehr bemüht sind um ihren Schülern etwas beizubringen. Dies gestaltet sich jedoch oftmals schwierig, da der Klassenraum dazu tendiert etwas lauter zu sein. Die Lehrpersonen haben beide angemerkt, dass die Schüler immer weniger Respekt vor Erwachsenen haben, was wohl ein allgemeines Problem in schwedischen Schulen zu sein scheint.

 

 

Ein bisschen eingeschüchtert durch die Beobachtungen, habe ich meine erste Englischeinheit geplant. Anders als erwartet, ist die Stunde gut verlaufen und ich hatte Spaß dabei, mit den Kindern das Lernspiel zu spielen.

 

Besonders gut gefallen hat mir sowohl der Werkunterricht als auch der Sportunterricht an der Schule. Für beide Fächer gibt es spezielle Lehrpersonen, die nur dieses Fach unterrichten.

 

Vor der Schule gibt es einen Eislaufplatz, der gerne in der Sportstunde oder in der großen Pause genutzt wird. Wenn der Platz noch nicht geräumt ist, machen die Kinder entweder eine kleine Wanderung im anliegenden Wald oder sie gehen Langlaufen.

 

Außerdem ist die Schulbibliothek sehr schön gestaltet. Überall gibt es Sitzgelegenheiten und die Kinder dürfen sich ein Buch aussuchen, welches sie gerne lesen möchten. Einmal im Monat gibt es einen Lesetag. Dort dürfen die Kinder Polster und Decken mitbringen und wenn sie möchten, auch ihre eigenen Bücher. An diesem Tag wird am Nachmittag gelesen.


Erlaskolan (Theresa)

 

Meine Praxisschule war die „Erlaskolan!“ eine Privatschule, welche benahe papierlos geführt wird. Alle SchülerInnen arbeiten hier mit einem Laptop und benutzen ein einheitliches Programm, um ihre erledigten Arbeitsaufträge einzureichen oder auch Aufgaben in diesem Programm zu lösen. Beispielsweise in Deutsch werden hier zuerst gewisse Themenbereiche besprochen und anschließlich werden Aufgaben zu den Themen gelöst – hierzu gehören schriftliche Aufgaben und auch Hörbeispiele.

 

 

In der Erlaskolan gibt es keine Klassenlehrer, jeder Lehrer ist für alle SchülerInnen zuständig, so sollte eine gewisse Gruppenbildung vermieden werden. Die Klassenzusammensetzungen wechseln auch immer jedes Semester, damit alle SchülerInnen der selben Altersstufe kennenlernen. Dies ist der Direktorin ein besonderes Anliegen - das Miteinander steht hier klar im Vordergrund.
Auch gibt es hier keine Klassen im engeren Sinne. Die Jahrgangsstufen heißen immer z.B. „Team 5“ und hier sind alle Kinder miteinbezogen, welche in die 5. Jahrgangsstufe gehören.

 

Da in der Schule kein Papier verwendet wird und sich alles um die mediale Erziehung der SchülerInnen dreht, sind die Klassenräume sehr neutral gestaltet – kaum Material in den Klassenzimmern und auch sonst keine Plakate an den Wänden. Dafür hängen in jedem Klassenraum die vier Unterrichtsprinzipien der Schule

 

  • „Reflektieren“
  • „Diskutieren“
  • „Zuhören“
  • „Arbeiten“

Nach diesen vier Grundsätzen sollte beziehungsweise ist jede Unterrichtsstunde aufgebaut und diese vier Punkte sollten wie „Zahnräder” miteinander arbeiten.

 

Die Zeit, welche ich in der Erlaskolan verbringen durfte, fand ich sehr spannend. Es war für mich neu, dass in einem Klassenzimmer kein Papier verwendet wird und alls digital abläuft. Ich konnte so viele Vor- und Nachteile herausfinden, welche für und gegen einen papierlosen Unterricht sprechen. Wichtig ist, dass die Balance für die Schüler gehalten wird und es genügend Pausen gibt, um zu entspannen und sich von der Arbeit vor dem Bildschrim zu erholen.