1. Blogeintrag - Woche vom 14.02. - 18.02.

Da ich zuvor noch nie in Asien war, hatte ich erst schon einen kleinen "Kulturschock", als ich in Sri Lanka angekommen bin. Schnell habe ich aber gemerkt, dass die meisten Menschen hier sehr nett und freundlich sind. Da die Einheimischen hier aufgrund von Corona schon länger keine Touristen mehr gesehen haben, waren wir zu Beginn schon eine kleine Attraktion. Da wir vor unserem Praktikum zuerst 2 Wochen gereist sind, durften wir schon viel über das Leben und die Politik hier erfahren. Viele Erwachsene haben in der Schule gar nie Englisch gelernt, sondern es sich irgendwie mit Büchern selber beigebracht. Trotzdem konnte man sich mit den meisten dann irgendwie verständigen.

 

Die ersten beiden Tage in der Schule waren auch sehr spannend. Für die Kinder war es natürlich sehr besonders, da die letzte Zeit keine Praktikanten hier waren und sie sogar auch lange "Online-Unterricht" hatten. Am ersten Tag  bekamen wir eine Führung vom Direktor. Die Schule ist sehr spannend, weil wir direkt beim ersten Besuch das Gefühl hatten, dass sehr stark auf die Interessen der Kinder eingegangen wird. Es gibt Unterricht für Musikbegeisterte, Nähstunden, Unterricht zum Stoffdruck und sogar einen Fotografie-Kurs. 

 

Etwas schockiert, oder besser gesagt erstaunt, hat uns ein bestimmtes Ritual. Immer wenn die Kinder beispielweise zum Nachmittagsunterricht kommen, spielt in der ganzen Schule erst laut ein Gebet und im Anschluss die Nationalhymne von Sri Lanka. Dieses Ritual findet sowohl zu Beginn des Unterrichts-Nachmittags als auch zum Schluss statt. Außerdem fanden wir etwas fragwürdig, wie die Schülerinnen und Schüler ihren Lehrpersonen Respekt entgegen bringen. Am Ende einer Stunde beugen sie sich vor der Lehrperson auf den Boden und berühren deren Füße. Als die Kinder das bei uns auch gemacht haben, war uns das sehr unangenehm. Zum einen eigentlich eine nette Geste, um der Lehrperson Respekt zu zeigen, zum anderen nehmen die Kinder dabei eine sehr unterwürfige Haltung gegenüber der Lehrperson ein, was für uns sehr unangenehm war. 

 

An unseren ersten beiden Tagen haben wir gemerkt, dass die Schülerinnen und Schüler hier eigentlich recht gut Englisch können. Allerdings fällt uns stark auf, dass sich dieses Können fast ausschließlich auf das Schriftliche bezieht. Wir haben schnell gemerkt, dass nicht viel mit ihnen gesprochen wird und beim Zuschauen im Unterricht fiel uns auf, dass die Lehrperson sehr schnell in ihre Amtssprache umswitchen, wenn sie den Kindern etwas erklären. Wir haben uns nun vorgenommen, so viel es geht mit den Kindern zu sprechen und Reime und Lieder mit ihnen zu üben. 

 

Wir sind nun schon gespannt und motiviert auf die kommenden 4 Wochen und optimistisch, dass wir gut mit den Kindern und den Lehrern zusammen arbeiten werden. 

 

bilder der zeremonien

2. Blogeintrag - woche vom 14.02. - 18.02.

Da ich zuvor noch nie in Asien war, hatte ich erst schon einen kleinen "Kulturschock", als ich in Sri Lanka angekommen bin. Schnell habe ich aber gemerkt, dass die meisten Menschen hier sehr nett und freundlich sind. Da die Einheimischen hier aufgrund von Corona schon länger keine Touristen mehr gesehen haben, waren wir zu Beginn schon eine kleine Attraktion. Da wir vor unserem Praktikum zuerst 2 Wochen gereist sind, durften wir schon viel über das Leben und die Politik hier erfahren. Viele Erwachsene haben in der Schule gar nie Englisch gelernt, sondern es sich irgendwie mit Büchern selber beigebracht. Trotzdem konnte man sich mit den meisten dann irgendwie verständigen.

 

Die ersten beiden Tage in der Schule waren auch sehr spannend. Für die Kinder war es natürlich sehr besonders, da die letzte Zeit keine Praktikanten hier waren und sie sogar auch lange "Online-Unterricht" hatten. Am ersten Tag  bekamen wir eine Führung vom Direktor. Die Schule ist sehr spannend, weil wir direkt beim ersten Besuch das Gefühl hatten, dass sehr stark auf die Interessen der Kinder eingegangen wird. Es gibt Unterricht für Musikbegeisterte, Nähstunden, Unterricht zum Stoffdruck und sogar einen Fotografie-Kurs. 

 

Etwas schockiert, oder besser gesagt erstaunt, hat uns ein bestimmtes Ritual. Immer wenn die Kinder beispielweise zum Nachmittagsunterricht kommen, spielt in der ganzen Schule erst laut ein Gebet und im Anschluss die Nationalhymne von Sri Lanka. Dieses Ritual findet sowohl zu Beginn des Unterrichts-Nachmittags als auch zum Schluss statt. Außerdem fanden wir etwas fragwürdig, wie die Schülerinnen und Schüler ihren Lehrpersonen Respekt entgegen bringen. Am Ende einer Stunde beugen sie sich vor der Lehrperson auf den Boden und berühren deren Füße. Als die Kinder das bei uns auch gemacht haben, war uns das sehr unangenehm. Zum einen eigentlich eine nette Geste, um der Lehrperson Respekt zu zeigen, zum anderen nehmen die Kinder dabei eine sehr unterwürfige Haltung gegenüber der Lehrperson ein, was für uns sehr unangenehm war. 

 

An unseren ersten beiden Tagen haben wir gemerkt, dass die Schülerinnen und Schüler hier eigentlich recht gut Englisch können. Allerdings fällt uns stark auf, dass sich dieses Können fast ausschließlich auf das Schriftliche bezieht. Wir haben schnell gemerkt, dass nicht viel mit ihnen gesprochen wird und beim Zuschauen im Unterricht fiel uns auf, dass die Lehrperson sehr schnell in ihre Amtssprache umswitchen, wenn sie den Kindern etwas erklären. Wir haben uns nun vorgenommen, so viel es geht mit den Kindern zu sprechen und Reime und Lieder mit ihnen zu üben. 

 

Wir sind nun schon gespannt und motiviert auf die kommenden 4 Wochen und optimistisch, dass wir gut mit den Kindern und den Lehrern zusammen arbeiten werden. 

 

Die restlichen Tage dieser Woche haben immer sehr gut geklappt und wir waren zufrieden. Die Schülerinnen und Schüler hatten immer großen Spaß in unseren Stunden, da ihr normaler Unterricht meist sehr strikt und auf ihren Plätzen stattfindet. Wir sind viel mit ihnen nach draußen gegangen und haben lustige Spiele und Sprüche gemacht. Man hat richtig gemerkt, wie manche der Kinder aufgeblüht sind und auch einmal aus vollstem Herzen gelacht haben. Das war eigentlich das schönste Erlebnis dieser ersten Woche.

 

3. Blogeintrag - woche vom 21.02. - 25.02.

Da wir jetzt schon die 2. Woche unseres Praktikums haben, können wir mit den meisten Klassen ans Thema der letzten Woche anschießen. Am Anfang der Stunde wiederholen wir kurz, was wir letzte Woche gemacht haben. Es ist sehr schön zu sehen, dass die Kinder sich Phrasen und Vokabeln der letzten Woche gemerkt haben und diese auch wiedergeben können. 

 

Auch diese Woche ist uns wieder aufgefallen, wie wenig die Kinder ihre englischen Sprachkenntnisse anwenden können. Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einen ziemlich großen Wortschatz, was einzelne Wörter anbelangt. Kommt es dann aber zur Anwendung des Gelernten, sind sie oft planlos und verstehen nicht, was wir von ihnen wollen. Ein kurzes Beispiel: Wenn man beginnt, den Kindern die Wochentage aufzusagen, also "Monday, Tuesday...", steigen sie sofort ein und können alle sieben Tage der Woche problemlos und in der richtigen Reihenfolge aufsagen. Möchte man aber wissen "What day is today?", "What day is tomorrow?" oder "Which day comes after Monday?" schauen sie einen fragend an und verstehen nicht, was man von ihnen wissen will. Auch kurze Sätze wie "Today is Monday." kamen bisher nicht wirklich in ihrem Unterricht vor. Sie lernen sehr viele einzelne Wörter, welche sie dann aber nicht in ihrem alltäglichen Sprachgebrauch anwenden können, weil ihnen die Verwendung in einem Satz fehlt. Speziell daran wollen wir die nächsten Wochen noch arbeiten und legen deshalb viel Wert darauf, dass sie in ganzen Sätzen sprechen. 

 

Einige der Lehrperson versuchen nun auch, wirklich die ganze Stunde lang selber in der englischen Sprache zu bleiben. Eine Lehrerin erzählte uns, dass die Kinder sie nach der Stunde gefragt haben, wieso sie plötzlich die ganze Stunde Englisch spreche, nur weil wir hier sind. Sie habe ihnen dann erklärt, dass sie uns dadurch im Englisch-Unterricht unterstützt und auch möchte, dass wir alles verstehen, was sie den Kindern sagt. 

 

Am Dienstag haben wir den Kindern zum ersten Mal ein englisches Buch vorgelesen. Mit viel Mimik und Gestik haben wir versucht, den Inhalt einfach und verständlich zu vermitteln. Nachdem wir das Buch ein zweites Mal vorgelesen hatten, wurde der Inhalt für die Kinder schon ein bisschen verständlicher. Wir haben festgestellt, dass es schon eine Herausforderung ist, wenn man wirklich keine Möglichkeit hat, kurz in die Muttersprache der Kinder zu wechseln. Hätten wir das Buch in Österreich vorgelesen und gemerkt, die Kinder können der Geschichte nicht gut folgen, hätten wir vielleicht kurz ein paar Hilfen auf Deutsch angeboten, um den Inhalt zu klären. Hier geht das aber nicht, weil wir ihre Sprache nicht sprechen und nur noch selten eine Lehrerin dabei ist. Zudem wollen wir ja eigentlich, dass die Kinder während unseres Unterrichts nur englischen Einfluss bekommen. 

 

Auch ist uns aufgefallen, dass wir selber selbstbewusster mit unserem Englisch umgehen, seit wir es regelmäßig nutzen. In der Schule sprechen wir nur Englisch und auch hier in der Unterkunft gibt es viele Gäste, mit denen man sich auf Englisch verständigen kann. Wir haben also gemerkt, dass man schnell wieder in eine Sprache hinein kommen würde, wenn man sie nur ein paar Wochen lang halbwegs regelmäßig spricht und hört.

bilder aus dem unterricht

4. blogeintrag - woche vom 21.02. - 25.02.

Am Ende der zweiten Woche ist uns nun deutlich aufgefallen, wie wichtig guter Englisch-Unterricht in der Primarstufe ist. Am Donnerstag haben wir in zwei unterschiedlichen Klassen zum selben Thema unterrichtet. Bei der ersten Klasse handelte es sich um eine 4. Schulstufe (die meisten der Kinder waren 9 Jahre alt), die zweite Klasse war eine 6. Schulstufe (die Kinder sind zirka 11 Jahre alt). Zuerst haben wir mit beiden Klassen das Wetter und das aktuelle Datum besprochen. Im Anschluss haben wir an das Thema der letzten Woche, also "animals" angeknüpft. Wir haben die Tiere mit Bild- und Wortkarten wiederholt und einige Präpositionen eingeführt. Im Anschluss daran haben wir den Reim "Five little monkeys" eingeführt, geübt und aufgesagt.

 

Die Kinder der 4. Schulstufe waren mit viel Motivation und Lernwille dabei. Die Lehrerin saß außerhalb des Kreises und hat das ganze still beobachtet. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich noch an alle Tiere der letzten Woche erinnern und aufsagen, ohne die Bilder noch einmal gesehen zu haben. Das Wetter, welches wir am Anfang jeden Tages kurz besprechen, war ebenfalls kein Problem. Auch beim Reim waren sie sehr motiviert und hatten einen Riesenspaß. Mithilfe von viel Bewegung haben sie auch schnell verstanden, worum es in dem Reim geht und sie konnten sehr bald mitsprechen. 

 

Etwas anders verlief es bei den Kindern der 6. Schulstufe. Wir gingen mit der Erwartung in die Stunde, dass diese Kinder über ein besseres Englisch-Niveau verfügten, als die der 4. Schulstufe. Bei dieser Klasse saß die Lehrerin mit im Sitzkreis und hat alle Übungen mitgemacht, die wir mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt haben. Es muss noch gesagt werden, dass die Kinder eine sehr enge und vor allem freundschaftliche Beziehung zu ihrer Lehrerin haben. Dies hat sich teilweise negativ auf die Stunde ausgewirkt, da die Kinder die Lehrperson zwischendurch immer wieder auf Singhalesisch angesprochen haben und diese auch geantwortet hat. 

 

Von Anfang an bemerkten wir, dass die Kinder sich nicht bemühten, uns zu verstehen. Ihr Blick wanderte immer direkt zur Lehrperson und sie sagten ihr dann auf Singhalesisch, dass sie uns nicht verstehen. Sie erklärte ihnen dann auf Englisch, dass sie uns gut zuhören sollen. Die Kinder haben untereinander dann immer wieder Singhalesisch gesprochen, was wir dann recht schnell unterbunden haben. Bei verschiedenen Sprechübungen fiel uns auf, dass sie sich extrem schwer tun, sogar einfachste Sätze zu formulieren. Sätze, die für die 4. Schulstufe kein Problem waren. Wir haben es darauf zurück geführt, dass die Lehrperson vermutlich viel Singhalesisch mit ihnen gesprochen hat und die Schülerinnen und Schüler nie lernten, auf das Englische zu hören. Es ist sehr schade, dass die Kinder fast 12 Jahre alt sind und sich trotzdem so gut wie gar nicht auf Englisch verständigen können. 

 

Bei beiden Lehrerinnen sind Mitte Zwanzig und sehr bemüht. Trotzdem lässt sich ein deutlicher Unterschied in deren Englisch-Unterricht erkennen. Wir haben im Anschluss besprochen, dass wir später unbedingt darauf achten möchten, während unseres Englisch-Unterricht konstant Englisch zu sprechen. 

5. blogeintrag - woche vom 28.02. - 04.03.

Heute hat für die Kinder das neue Schuljahr angefangen. Durch die Pandemie hat sich der Abschluss des Schuljahres glaube ich nach hinten verschoben und er wäre eigentlich schon früher gewesen. Die Lehrerin hat die ersten 40 Minuten der Einheit selber unterrichtet, da sie manche der Kinder noch gar nie hatte. Das Thema war "family and friends". Die Lehrperson hat mit den Kindern als erstes ein paar Antworten auf die Frage "How are you?" durchbesprochen. Im Anschluss daran musste sich jedes Kind seine Familienmitglieder auf die Finger zeichnen. Die Schülerinnen und Schüler hatten großen Spaß. Danach hat die Lehrerin ein Gedicht passend zu den Finger-Figuren aufgesagt. 

 

Die Idee hat uns sehr gut gefallen und die Kinder hatten großen Spaß beim Aufmalen der Gesichter. Die Vorbereitung dauerte zirka 20 Minuten, bis wirklich alle Kinder die Gesichter aufgemalt hatten. Die Lehrerin hat das Gedicht dann zirka zwei Mal mit den Kindern aufgesagt und dann war es erledigt. Wir fanden die Idee mit den Figuren auf den Fingern sehr nett und die Kinder hatten großen Spaß. Es war sehr schade, dass das Gedicht nur zwei Mal durchgesprochen wurde, da es eigentlich ein sehr nettes Gedicht war. Wir haben uns aber vorgenommen, es das nächste Mal noch einmal genau mit den Schülerinnen und Schülern durchzugehen. 

 

Am Vortag haben wir mit einer zweiten Klasse den Hokey-Pokey-Song gemacht. Das ist ein sehr lustiges Lied zu den Körperteilen. Da wir es auf Youtube angehört haben, lief im Anschluss einfach das nächste Lied weiter. Da die Kinder direkt angefangen haben zu tanzen, ließen wir das Lied einfach weiter laufen. Es ging darum, dass man tanzen muss und wenn das Wort "Freeze" kommt muss man in einer lustigen Pose stehen bleiben. Wir haben das Lied zwei oder drei ablaufen lassen und wir hatten eine richtige Tanz-Party. Die Kinder hatten Riesenspaß und auch wir haben es sehr genossen. Man hat gemerkt, wie die Kinder einfach mal loslassen konnten und einfach den Moment genießen. Das war unser Highlight aus der gesamten Woche und ich glaube auch das der Kinder. 

 

Weil wir so begeistert von den Reaktionen der Kinder waren, haben wir uns dazu entschieden, den Tanz aufzunehmen. 

 

Link zum Tanzvideo:

https://drive.google.com/file/d/1WE5vRtJ24dmD1GSUM62xkVUxICQPsuK9/view?usp=sharing

6. blogeintrag - woche vom 28.02. - 04.03.

Diese Woche haben wir ausprobiert, ein kleines Theaterstück mit den Kindern einzuüben. Es war ein sehr kurzes und einfaches Theater, sodass wir es in einer Stunde mit den Kindern üben und "aufführen" konnten. Das Stück hieß "At the zoo" und handelt davon, dass ein Mädchen namens Linda mit ihrer Mutter einen Zoo besucht und alle Tiere langweilig findet, außer die Esel. Bei der ersten Gruppe waren wir uns noch nicht ganz sicher, wie wir das Stück einführen sollen. Wir haben zuerst den Inhalt besprochen und das Theater dann zusammen einmal gespielt, so dass immer alle Kinder zusammen die Rolle eines Tieres übernommen haben. Wir haben das Theater mehrere Male durchgespielt und immer nur die "Hauptrolle" ausgetauscht. So wurde den Kindern der Inhalt bewusst und sie hatten großen Spaß.

 

Am zweiten Tag wollten wir das Theater dann mit einer zweiten Klasse spielen, wobei wir uns erst nicht sicher waren, ob das klappen wird. Wir haben es dann einfach ausprobiert und waren sehr überrascht. Dieses Mal haben wir zuerst die Tiere, die im Theater vorkommen, durchbesprochen und die passenden Bildkarten auf den Boden gelegt. Dann haben wir gemeinsam die Phrasen aufgesagt, welche die einzelnen Tiere sagen. Somit konnte später jedes Kind den Text von jedem Tier. Wir haben das Theater dann wieder alle gemeinsam durchgespielt, wobei immer nur die Hauptrolle ausgetauscht wurde. Da wir genug Kinder hatten, haben wir diese dann im Anschluss aufgeteilt und immer 3 Kindern eines der Tiere zugeordnet. So wurde es dann zu einem richtigen Theater und jedes Kind hatte seine Rolle. Es war sehr schön zu sehen, dass die Schülerinnen und Schüler Spaß an solchen Übungen haben und wie sich manche der Kinder, auch wenn sie noch recht jung waren, auch vom Ausdruck her in ihre Rolle versetzen konnten. 

 

Am Mittwoch wurden wir dann von Kathrin und dem Direktor gebeten, auch noch eine Klasse älterer Schülerinnen und Schüler zu übernehmen. Nach anfänglichen Unsicherheiten haben wir dann eingewilligt und unterrichten nun jeden Vormittag zusätzlich eine Gruppe älterer Schülerinnen. Auch mit ihnen sollen wir in erster Linie viel sprechen und ihnen die Angst etwas nehmen. Zu unserer Verwunderung waren die SuS dann nicht 16 Jahren alt, so wie man uns gesagt hatte, sondern zwischen 17 und 24. Da wir noch nie mit dieser Altersgruppe zusammen gearbeitet haben, ist es auch für uns eine neue Erfahrung und wir geben unser bestes, den SuS in den letzten paar Tagen so viel es geht mitzugeben.

7. Blogeintrag - woche vom 07.03. - 11.03.

So lange wie mir diese 6 Wochen in Sri Lanka anfangs schienen, so schnell sind sie auch vorüber gegangen. Wir befinden uns nun schon in der letzten Woche unseres Praktikums. Da wir jede Klasse nur einmal pro Woche haben, stehen uns jetzt leider jeden Tag zwei Abschiede bevor. Als uns das am Anfang der Woche bewusst wurde, mussten wir fast eine Träne verdrücken. Die Kinder wachsen einem in 4 Wochen so ans Herz und es macht einen immer glücklich, wenn sie einem schon von Weitem zuwinken. 

 

Wir haben für die Kinder ein paar Packungen Stifte in Österreich verkauft und verteilen diese nun immer am Ende jeden Tages an die Kinder. Für uns war extrem berührend zu sehen, wie sehr sich die Kinder hier über ein paar einfache Holzfarben freuen. Manche Kinder in bei uns zuhause bekommen jedes Jahr neue Stifte und manche Kinder hier besitzen nicht eine einzige Holzfarbe. Ein Junge, der wirklich gar keine Holzfarben hatte, hat direkt noch schnell begonnen, etwas mit seiner Farbe zu malen. Als wir bemerkt haben, dass er außer unseren wirklich keine anderen Stifte hat, haben wir ihm noch ein paar mehr geschenkt. Er hat sich wirklich sehr gefreut. Ein anderer Junge ist direkt aus der Klasse zu seiner Mama gelaufen und hat ihr seine 3 neuen Stifte gezeigt. 

 

Für uns war es so schön zu sehen, wie einfach man diese Kinder glücklich machen kann und wir haben auch darüber gesprochen, dass wir das unseren Schülerinnen und Schülern einmal mitgeben möchten. Dass man gut und verantwortungsbewusst mit seinen Sachen umgehen soll, da es auf der Welt eine Vielzahl von Kindern gibt, die sich über diesen einen Stift sehr freuen würden. 

 

Auch die Arbeit mit den älteren Schülerinnen macht uns großen Spaß. Da wir mehr oder weniger im gleichen Alter sind wie sie, haben wir einen guten Draht zueinander und sie tauen immer mehr auf. Wir haben durchaus das Gefühl, dass wir etwas bewirken können und die Schülerinnen haben immer großen Spaß an unserem Unterricht. 

8. blogeintrag - Woche vom 07.03. - 11.03.

"Dear teacher, your teachings will never be erased from our mind..." - Diese Worte überreichten uns unsere älteren Schülerinnen zusätzlich mit einem Geschenk an unserem letzten Tag in der Schule. Obwohl wir sie insgesamt nur 7 Tage unterrichtet haben, konnten wir eine tolle Bindung zu ihnen aufbauen und sie hatten großen Spaß an unserem Unterricht. Die Worte der Mädchen haben uns drei wirklich sehr berührt und wir konnten uns ein paar Tränen nicht unterdrücken. Dass wir mit diesen paar Stunden so viel erreichen konnten, war für uns unglaublich schön zu sehen. 

 

Auch Mr. Prabath hat vor der ganzen Schule ein paar sehr nette und bestärkende Worte gesprochen und uns für unseren Einsatz an der Schule gedankt. Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit hatten, den Kindern speziell nach diesen sehr schwierigen 2 Jahren schöne und spannende 4 Wochen zu bieten. Wir haben gemerkt, dass die Kinder unsere Stunden immer sehr genossen haben und viel daraus mitnehmen konnten. Auch wenn nicht immer alles zu 100% perfekt lief, können wir dennoch sagen, dass die Schülerinnen und Schüler immer mit Spaß dabei waren und einfach wieder einmal Kind sein konnten. 

 

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich jedem empfehlen kann, solch eine tolle Chance zu nutzen, wenn man sie bekommt. Ich war selber skeptisch und wusste nicht, ob mir solch ein Auslandsaufenthalt gefallen wird. Nun kann ich sagen, dass ich sehr froh bin diese Erfahrung gemacht zu haben und möchte keines der Erlebnisse missen. 

 

Als wir den ersten Tag wieder zurück an unseren Volksschulen in Österreich waren, haben wir uns am Abend darüber ausgetauscht, wie anders das Unterrichten in Sri Lanka war. Man merkt, dass die Kinder in Sri Lanka sehr dankbar dafür sind eine Schule besuchen zu dürfen und die Kinder wissen schon von klein auf, dass sie sich in der Schule anstrengen müssen, um später ein halbwegs gutes Leben haben zu können. Bei uns ist Schule etwas selbstverständliches, wenn nicht sogar etwas lästiges für viele Kinder - und das merkt man in unseren Schulen. Für uns war es sehr wertvoll zu sehen, dass es an anderen Orten auf der Welt unterschiedlich abläuft und ich bin überzeugt davon, dass wir das später auch einmal an unsere Schulkinder weitergeben können.