Auslandssemester an der Högskolan Dalarna in Falun



Wir verbrachten unser Auslandssemester in Falun in Schweden. Falun liegt in der Provinz Dalarnas län und ist eine kleine aber feine Stadt. Unser Semester startete am 15. Jänner 2018 und endete (offiziell) am 3. Juni 2018.  

 

 

 

Universität

 

 

Die Universität befindet sich ebenfalls in unserem Wohnort Falun, ungefähr 30 Gehminuten vom Studentenheim Britsen entfernt.

 

Das Prachtstück der Högskolan Dalarna ist wohl die faszinierende Bibliothek. Sie ist sehr modern und ganz in weiß gestaltet und wirkt dadurch sehr hell und einladend und ist auch sehr übersichtlich. Die Bibliothek lädt zum Lernen und Verweilen ein und man kann sich sicher sein, dass man dort immer auf jemanden trifft, den man aus den besuchten Seminaren kennt.

 

Genauere Informationen zur Högskolan Dalarna und den angebotenen Kursen findest du unter: http://www.du.se/.

 

 

 

Die Kurse, die angeboten werden sind vielversprechend. Die Lehrer stehen einem mit großem Engagement zu Seite.
Wir besuchten vier verschiedene Kurse, sodass wir auf unsere 30 ECTS, die man nach dem Auslandssemester vorzuweisen hat, kamen.

 

Der erste Kurs nannte sich „The Swedish Education System“. Dieser Kurs bot uns einen Einblick in das Schwedische Schulsystem. Wir hatten die Möglichkeit zehn Tage in einer schwedischen Schule zu verbringen und am Unterricht teilzuhaben und Impressionen zu sammeln. Es war sehr interessant. Besonders waren die Sporttage, an denen die Kinder beispielsweise Skifahren gingen oder zum großen See zum Eislaufen. Die meisten Schulen verfügen über einen eigenen Eislaufplatz und die Slättaskolan sogar über eine Langlauf-Piste. Bei diesem Kurs mussten wir neben den 10 Schnuppertagen noch eine Präsentation halten und eine Abschlussarbeit schreiben. Der Lehrer dieses Kurses war unglaublich nett und witzig. Sein Unterricht war mit viel Gelächter und Spaß verbunden. Zum Abschlussseminar begrüßte er uns mit einer traditionellen „Fika“, bei welcher es üblich ist, gemeinsam Kaffee zu schlürfen und Kuchen zu essen. Die Seminare fanden immer gemeinsam mit anderen Erasmusstudierenden statt, so musste man auch keine Scheu haben, sich auf Englisch auszudrücken.

 

Der zweite Kurs den wir besuchten war „Outdoor Education in Science“. Dieser Kurs hat unglaublich viel Spaß gemacht, da wir viele Spiele und Experimente ausprobieren durften, die sehr interessant waren und auch für das eigene unterrichten gut gebraucht werden können. Das spezielle an diesem Kurs war, dass dieser größtenteils draußen stattgefunden hat. Das Highlight war der Ausflug zu einer Naturschule bei der wir Bekanntschaft mit vielen Tieren machen durften. Zudem verbrachten wir einen Vormittag damit, Pancakes, Cinnamon-Rolls und Brot zu backen und Tee zu kochen. Dieses Seminar schließt mit kleinen Arbeiten und einem Essay ab.

Zudem haben wird den Schwedischkurs absolviert, weil uns die Sprache sehr interessierte und man doch eine Weile in Schweden verbrachte und sich auch ein wenig verständigen mochte. Das hat sich auch gelohnt, da wir gegen Ende sogar einige einfache Konversationen mitverfolgen konnten und auch einige Sätze über uns selber sagen können und jetzt über das A1 Level verfügen. Dieser Kurs schließt mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung ab, die jedoch einfach zu meistern sind, da die schwedische Sprache viele Parallelen zur deutschen Sprache aufweist.

 

Wir entschieden uns auch für den Kurs „English language learning and teaching“. Dieser Kurs war mit dem meisten Aufwand verbunden, da man viele Essays schreiben musste und dadurch aber auch die Möglichkeit hat, seine Sprachkenntnisse- besonders die Schreibkenntnisse -zu verbessern. Wir mussten auch eine mündliche Präsentation halten. Zudem hatten wir interessante Vorträge, wobei sich einer darum drehte, wie man richtig präsentiert.

 

 

 

Wohnen

 

Da in Falun viele Studenten leben, gibt es auch viele verschiedene Möglichkeiten zum Wohnen. Neben privaten Wohnungen gibt es eine große Firma namens „Kopparstaden“, welche unter anderem Studentenwohnheime vermietet. Obwohl es verschiedene Studentenwohnheime gibt, leben die meisten Studenten (vor allem fast alle Erasmus-Studenten) im Studentenwohnheim „Britsen“.

Das Studentenwohnheim „Britsen“

 

Die Lage des Studentenheims war sehr gut. Im Winter läuft man 35 Minuten zur Universität, was aber bei gutem Gesprächsstoff sehr schnell vorüber geht und definitiv Gewohnheitssache ist. Im Sommer kann man sich ein Fahrrad mieten und ist in 15 Minuten bei der Universität. Direkt gegenüber dem Studentenheim befinden sich drei verschiedene Lebensmittelgeschäfte, worüber wir bei einigen Wocheneinkäufen sehr froh waren. Das Stadtzentrum ist in 20 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Das Studentenheim selber besteht aus verschiedenen Korridoren (A-H), von denen der Korridor A und G möbliert ist. Lebt man in einem anderen Korridor, können Möbel ausgeliehen werden. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und eine Küchenzeile mit Ausnahme vom Korridor G UP, der eine „shared-kitchen“ für 14 Leute bereitstellt.
Die Vorteile des Studentenheimes sind, dass wirklich fast alle Internationals dort wohnen. Spontane Treffen stellen daher kein Problem dar. Gleichzeitig hat man aber auch genug Privatsphäre, da man das eigene Zimmer als Rücksichtsort hat. Das Studentenheim hat eine eigene Sauna, die man kostenlos buchen kann. Besonders im Winter haben wir uns dort gerne aufgewärmt. Außerdem befinden sich mehrere Waschräume im Heim, welche man fünfmal monatlich buchen kann. Diese sind wirklich gut ausgestattet. (Tipp: Mit anderen zusammen die Wäsche waschen und mehrere Waschräume gleichzeitig buchen!)
Um die anderen Internationals schnellstmöglichst kennenzulernen, gibt es im Studentenheim einen Partyraum „Gasken“, der neuerdings sogar kostenlos gebucht werden darf. Er ist sehr groß und hat auch eine Küche mit Geschirrspüler und genug Tische und Stühle. Besonders für den International-Osterbrunch war dieser perfekt.
Da das Auslandssemester nicht nur aus Party und Freizeit besteht, muss auch das eine oder andere Mal gelernt werden. Wird ein Tapetenwechsel benötigt oder will man Lerngruppen bilden, kann man im Studentenheim „Study rooms“ buchen, welche sich im Hauptkorridor befinden.
Als der Schnee weg war und die Temperaturen stiegen, saßen wir oft im Grünen vor dem
 Studentenheim. Dort gibt es Bänke und Stühle, Feuerstellen mit Grillaufsatz und genügend Platz für gemeinsame Mittags- und Abendessen und wunderschöne Abende (Nächte) unter Schwedens Sternenhimmel.

 

 

Catharinas Haus

Abgesehen vom Studentenwohnheim gab es noch eine weitere Möglichkeit der Unterkunft. Cindy und Fabienne konnten im Haus von Catharina Enhörning wohnen. Dort zahlten wir pro Monat ca. 250 Euro und lebten zusammen mit 6 anderen Studenten. Die anderen Studenten kamen aus Italien, Frankreich, Lettland, Schweden und Tschechien. Es war eine tolle Erfahrung mit so vielen verschiedenen Charakteren zusammenzuleben, während wir die guten sowie nicht so angenehmen Seiten eines WG-Lebens kennenlernen durften. Elisabeth, die Tochter von Catherina, lebte mit uns zusammen und wurde ebenso eine gute Freundin. Gemeinsam veranstalteten wir Partys im Haus sowie „Pasta-nights“, „Pancake-nights“ und vieles mehr. Auch im Wohnzimmer hatten wir einen großen Fernseher und ca. 3-4 Sofas, auf denen wir Filmnächte mit unseren Mitbewohnern machten.

 

 

Schlussendlich fiel uns das Verlassen unserer kleinen WG recht schwer, da wir mit der Zeit immer mehr zu einer Art kleinen Familie zusammengewachsen sind.

 

Das Haus selbst ist sehr groß (180m2), wir hatten insgesamt 6 Zimmer (1er Zimmer, 2er Zimmer, 3er Zimmer), welche auf das obere und untere Geschoss verteilt waren. Es war sehr altmodisch, aber wirklich schön dort zu leben. Des Weiteren gab es einen großen Garten (1000m2), der sich sowohl auf der Rück- sowie auf der Vorderseite des Hauses befand.

 

Außer uns lebten noch 2 Katzen im Haus, welche uns immer wieder Gesellschaft leisteten (hatten jedoch, wenn man dies nicht wollte, keinen Zugang zu den Schlafzimmern).

 

Alle acht Studenten hatten Zugang zur Gemeinschaftsküche, dem Badezimmer sowie Wohnzimmer und wir hatten sowohl eine Möglichkeit um Wäsche zu waschen sowie sie anschließend zu bügeln.

Die Bettwäsche und Handtücher mussten wir nicht mitbringen, da alles bereits im Haus vorhanden war.

 

Die Lage des Hauses war optimal. Wir wohnten in einer ruhigen und dennoch eher zentralen Gegend. Zur Universität benötigen wir 15 Minuten, zum Supermarkt ca. 10 Minuten und ins Stadt Zentrum ungefähr 20 Minuten.

 

 

 

 

 

 

Freizeit  

 

Falun ist eine kleine Stadt mit einem schönen Zentrum. Dort findet man mehrer relativ günstige Läden zum einkaufen und süße Cafés, die zu einer schwedischen Fika einladen. Wir spazierten oder radelten gerne in die Stadt um unsere Freizeit dort zu vertreiben und das ein oder andere Kleidungsstück zu ergattern. 

 

Ausgehen

Da Falun nur eine kleine Stadt ist, gibt es nicht extrem viele Möglichkeiten zum ausgehen. In den Bars und Discos die es gibt, kann man jedoch sehr viel Spaß haben. Die zähen Erasmus-Studenten waren sogar fast jedes Wochenende in der Disco Etage oder im Pitchers (Bar) anzutreffen. 

Das Preisniveau ist für schwedische Verhältnisse, eigentlich ganz okay. Vor allem im Etage gibt es oft bis 00:00 Uhr verbilligte Getränke. 

 

Natur

In Falun hat man sehr gut die Möglichkeit die Natur zu genießen. 

Gleich in der Nähe vom Studentenwohnheim liegt der "Bojsen Beach". Dieser Strand liegt am Varpansee, auf welchem man im Winter spazieren gehen kann und im Sommer baden. Besonders toll sind die verschiedenen Grillstellen und Sitzmöglichkeiten. Mit etwas Glück sieht man dort sogar die Nordlichter.

 

Wir machten auch viele Spaziergänge und erkundeten Falun und die Umgebung. 

 

 

 

Stockholm

 

Schwedens Hauptstadt Stockholm liegt 2,5 - 3 Stunden mit dem Zug von Falun entfernt. Wenn man früh genug bucht, gibt es sehr günstige Zugtickets. 

Stockholm ist eine wirklich schöne Stadt, da sie am Wasser liegt und es auch relativ viele Grünflächen gibt. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten (vor allem Museen) laden zum Besuch ein. Besonders die Altstadt (Gamla stan) ist sehenswert. 

Ich würde empfehlen

- Skansen (Freilichtmuseum) besuchen und genug Zeit mitbringen

- das ABBA-Museum besuchen 

- das Vasa-Museum besuchen

- durch die Einkaufsstraße Drottninggatan bis zur Insel Gamla stan spazieren

- etwas trinken in einem der Lokale beim Medborgarplatsen (Södermalm, am besten bei schönem Wetter

- durch die Hötorgshallen gehen und das Essen aus allen Ländern genießen

 

Tipps: 


- Kreditkarte mitnehmen bzw. (früh genug) beantragen!

- Wenn man im Studentenwohnheim Britsen wohnt, ein Internetkabel oder einen Router mitnehmen

- warme Kleidung einpacken!!
- auch 1-2 Shorts für Mai/Juni einpacken
- Sommersemesterstudenten: Günstige Einrichtung und Küchenutensilien können über Facebook von den vorherigen Erasmusstudenten abgekauft werden

- Waschräume (Britsen) zu zweit oder zu dritt buchen (dafür 3 gleichzeitig). So kann man wirklich die ganze Wösche gleichzeitig waschen und sie wird trocken